August

Auch wenn ich mich gerade nicht spüre, können wir gemeinsam sein.

Hier findest du die Audiobeschreibung zum Bild:

Wie sich Dissoziation für uns anfühlen kann

Wir wollen euch das Motiv zum Thema “Dissoziation” für den Monat August kurz in einem kleinen Video einleiten.
Das Video heißt: „5 Zeichen, dass du Dissoziation erlebst“.
Es ist von der Online Community Psych2go gestaltet, die auch ein Magazin zu verschiedenen Themen um mentales Wohlergehen herausbringt.

Ihr könnt das Video auch auf Youtube mit automatischen deutschen Untertiteln schauen. Unter dem Video findet ihr eine Zusammenfassung und Übersetzung. Sie ist auf deutsch und in einfacher Sprache. Und danach noch eine Videobeschreibung.

Videoübersetzung “5 Zeichen für eine Dissoziation”


(Video
0:00)

Fühlst du dich distanziert von Emotionen, Gedanken, Umgebungen und Erinnerungen?
Das kann ein Teil von Dissoziation sein.
Dissoziation ist ein Schutzmechanismus.
Dein Unterbewusstsein schiebt schwierige Emotionen weg.
Es steckt diese Emotionen in Schubladen.
Du musst dich dann nicht mehr damit beschäftigen.
Es gibt 2 Kategorien für die Symptome:

Ablösung oder Unter-Teilung (Kompartimentierung).

Ablösung ist ein Gefühl, als wärst du von deinem eigenen Körper getrennt.

Durch Unter-Teilung (Kompartimentierung) verdrängst du Momente oder Erfahrungen.
Dann fehlt dir die Erinnerung.

(Video 0:49)
5 Zeichen, dass du vielleicht Dissoziation erlebst

1. Gedächtnisverlust.
Ist ein häufiges Symptom.
Du befindest dich z.B, in der Schule oder auf Arbeit.
Du weißt nicht mehr, wie du dorthin gekommen bist.
Es ist eins der leicht feststellbaren Symptome.
Dein Gehirn ist überfordert mit deiner Umgebung. Es schaltet in Autopilot um.
Wenn du nicht richtig anwesend bist, kannst du nur schwer Erinnerungen speichern.
Du fühlst in diesen Momenten nicht immer nur Stress oder Angst.
Es kann auch nebenbei passieren, während du eine andere Tätigkeit machst.

(Video 1:30)
2.
Ablösung von der Wirklichkeit (Derealisation).
Es
fühlt sich manchmal an wie ein Traum.
Alles ist farblos, trüb oder verschwommen.
Derealisation ist anstrengend.
Sie kann einen Angstzustand auslösen.
Menschen mit Angstzuständen oder mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen erleben diese Ablösung. 
Es gibt einen Unterschied zu PsychoseErkrankungen.
Du merkst die Veränderung bewusst.
Du
spürst deine Umgebung und das Gefühl von Distanz dazu.

(Video 3:00)
3. Benommenheit oder Schwindel.
Es gibt
auch viele andere Gründe für Benommenheit.
Ist die Benommenheit Teil von einer Dissoziation, kommen meistens mehrere Symptome zusammen vor.
Es gibt einen Teil vom Nervensystems: Es heißt „vestibulares“ System.
Es ist für Raum-Wahrnehmung und Gleichgewicht zuständig.
In der Dissoziation bekommst du deine Umgebung weniger mit.
Danach nimmst du deine Umgebung plötzlich wieder mehr wahr.
Durch den Wechsel ist das Nervensystem überfordert. Es kommt zu Schwindel.

(Video 2:30)
4. Keinen Schmerz fühlen. 
Dissoziation kann Schmerz verkleinern.
Schmerzhafte Erinnerungen oder körperlicher Schmerz. Es kann beides sein.
Es gibt Forschung, die das bestätigt.
Dissoziation kann eine Folge von Trauma sein.
Aber auch Menschen mit chronischen Schmerzen erleben Dissoziation.
In einer Dissoziation fühlst du manchmal den eigenen Körper nicht gut.
Deswegen versuchen manche Menschen sich selbst zu verletzen.
Es macht Sinn, um den Körper wieder zu spüren. Aber es ist keine gute Option für dich und deinen Körper.

(Video 3:09)
5. Ablösung von der eigenen Person (Depersonalisation).
Es ist ähnlich, wie die Ablösung von der Wirklichkeit.
Du entfernst dich von deinen eigenen Gedanken-Prozessen.
Du hast vielleicht das Gefühl,
ein Beobachter von deinem Leben zu sein.
Es kann ein beängstigendes Gefühl sein.
Vielleicht fühlst du keine Kontrolle über deinen Körper.
Einige Forscher sagen, dass extremer Stress oder Trauma zu dieser Ablösung führen kann.

(Video 3:41)
Erkennst du diese Symptome an dir?
Oder bei
Menschen um dich herum?
Dissoziation kann beängstigend sein.
Es gibt
keine medizinischen Untersuchungen am Körper dafür.
Aber es gibt Fragebögen und Gespräche mit Ärzten.
Und es gibt
Behandlungsmöglichkeiten, z.B. eine Psychotherapie oder Medikamente.

 

Videobeschreibung “5 Zeichen für eine Dissoziation”


Eine gemalte, beige, rundliche, kleine Figur mit Armen und Beinen, schwarzen kleinen Augen und einer blauen Schreife auf dem Kopf. Liegt auf einem dunkelblauen Hintergrund mit Sternchen. Dieselbe Figur auf lila Untergrund.
Sie schiebt 3 Blasen mit der Hand weg, auf denen steht „Emotion“ „Gedanke“ „Gefühl“. Der
Arm der Figur verlängert sich dabei. Über dem Arm tauchen die Worte „Ablösungs-Dissoziation“ und „Kompartimentierungs-Dissoziation“ auf.
Diesselbe Figur auf dunkelblauem Hintergrund. Ein Schatten der Figur löst sich nach oben heraus. Über den Augen der Figur erscheint ein orangener Bereich mit einem Schlüssel.

Nummer 1. Dunkelgrüner Hintergrund. Dieselbe Figur auf einem roten Quadrat, mit einem schwarzen Loch oben im Kopf. Bunte Blasen steigen aus dem Loch nach oben und sammeln sich in einem blauen Quadrat. Rechts daneben dieselbe Figur 5fach auf hellblauem Hintergrund in einem Sessel sitzend und gerade aus starrend. Dieselbe Figur auf dunkelgrünem Hintergrund, liegend. Mehrere Schatten der Figur lösen sich nach oben aus dem Körper heraus und gleiten wieder zurück in den Körper.

Nummer 2. Auf braunem Grund, ein hellblaues Quadrat mit weißen Wolken in der Mitte, darin die Figur. Das hellblau und Teile der Wolken werden grau. 3 weitere braune Quadrate tauchen auf. Auf dem einen schenkt eine Hand Kaffe in eine Tasse auf einem kleinen Tisch ein. Auf dem zweiten ein Teller mit Essen und der Aufschrift „alles ist fad“. Auf dem dritten löst sich ein Spiegelbild der Figur heraus und steht ihr gegenüber, mit Händen vorm Mund.

Nummer 3. Auf orangenem Grund ein rotes Quadrat. Der Kopf derselben Figur mit einem geflügelten Gesicht an der Stelle des Gehirns. Darüber steht das Wort „Benommen“. Das Gesicht fliegt aus dem Kopf heraus. Auf orangenem Grund, die Figur tänzelnd, hin und her wackelnd auf einem Bein.

Nummer 4. Auf blauem Grund, ein orangenes Quadrat, darin sitzt die Figur weinend mit einem Teddibär im Arm. Daneben ein rosa Quadrat mit einer braunen Truhe mit goldenem Schloss. Durchs Schlüsselloch verschwindet eine Blase mit dem Wort „Erinnerungen“. Auf blauem Grund ein beiges Pflaster. Auf blauem Grund dieselbe Figur mit dem selben Pflaster auf einem Arm.

Nummer 5. 
Auf dunkelgrünem Grund ein blaues Quadrat. Darin die beige Figur und ein zweites rosanes Abbild, welches sich aus ihr heraus herauslöst. Daneben ein dunkelgrünes Quadrat. Darin sitzt die Figur in einem Sessel und liest. Hinter ihr an der Wand hängt ein Bilderrahmen mit Glasscheibe, aus dem ein Abbild der Figur sich selbst beobachtet.

Ende. Auf dunkelblauem Grund mit Wellen, liegt dieselbe Figur zitternd. Ein orangener Retungsreifen wird von den Wellen herangetragen.

🫧 Collagen zu Dissoziation 🫧

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In einer Kleingruppe haben wir zum Monatsbild August zwei Collagen zum Zustand des Dissoziierens gestaltet. 

“Körper in Teilen”
Bildbeschreibung “Körper in Teilen”


Eine Collage. Verschiedene Körperteile sind als Fragmente ausgeschnitten und zu einem Körper zusammengesetzt. Den Hintergrund der Collage formt schwarzes Papier. Zwischen den einzelnen Körperteilen besteht ein verschobenes Größenverhältnis. Zwischen den einzelnen Körperteilen sind außerdem Lücken gelassen. Die Körperteile von oben nach unten: Eine dunkelgraue gestrickte Mütze. Darunter ein mit Bleistift gezeichnetes größeres linkes Auge. Links daneben ein von der Seite fotografiertes braunes Auge,
circa halb so groß. Mittig unter den Augen eine Nase. Links daneben ein rechtes Ohr, ca doppelt so groß wie das größere Auge. Auf der rechten Seite ein gezeichnetes kleineres Ohr mit Tunnel. Mittig unter der Nase ein braun-weiß gestreifter Pullover mit weißem linken Ärmel und nahtlos angeschlossen einer linken Hand. Die Hand schillert regenbogenfarben und ist größer als der gesamte Oberkörper. Links daneben ein abgetrennter nackter rechter Arm und eine ebenfalls abgetrennte, ähnlich große linke Hand. Unter dem Pullover ist sehr kleine gelbe Stoffhose, sie ist an den Oberschenkeln abgeschnitten. Das linke Bein darunter steckt in einer schwarzen Jeans, schwarzer Socke und weißem, geschnürten Halbschuh. Der Unterschenkel ca doppelt so breit wie der Oberschenkel. Das rechte Bein ist mit Bleistift gezeichnet, haarig und nur halbso lang. An dieses Fragment schließt sich noch eine rot-blaue Sportsocke an.

“Es hakt im System”
Bildbeschreibung “Es hakt im System”


Eine Collage. Auf weißem Grund, verschiedene Bildfragmente und Textschnipsel aus Zeitungsartikeln. In der linken oberen Ecke eine Zeichnung in schwarz, weiß und gelb. Zwei Personen stehen sich gegenüber, die Arme ausgestreckt, zwischen ihnen ein Abgrund. Person 1 wirft Person 2 eine Sprechblase zu, aber verfehlt diese und prallt am Abgrund ab. Zwischen ihnen zwei verworrene Schatten. Daneben das Textfragment „die verrückte Wirklichkeit“.
In der rechten oberen Ecke ein
Bildausschnitt einer im Schneidersitz sitzenden Person mit über dem Kopf gehobenen Armen in Sportoutfit. Auf Höhe der Arme das Textfragment „Unter Einsatz des ganzen Körpers“, auf Bauchhöhe das Wort „Breathe“. Rechts daneben eine kleine schwarzweiß Zeichnung einer dicken, sich schüttelnden Figur, darüber das Wort „shake“. Links danebene eine Zeichnung eines verworrenen Knäuels, weißer und roter Stricke. Schräg rechts unter der sitzenden Person ein Bildausschnitt durchsichtiger Diamantsplitter auf rotem Grund. Daneben die Worte „Es hakt im System“.
Links auf mittlerer Höhe der Collage eine weitere Zeichnung, pastellfarben, zwei Personen in einer bunten Blumenwiese. Die rechte Person hat ein Knie aufgestellt, stützt sich auf einem Ellebogen ab und lächelt entspannt. Die linke Person sitzt daneben, die Beine lang ausgestreckt, hält eine rote Wiesenblume in der Hand und schaut mit verschlossenem, starren, vielleicht auch traurigem Blick nach vorn. Die Worte „Das andere Du“ stehen darunter, wobei das Wort „andere“ durchgestrichen ist. Links daneben stehen von unten nach oben die Worte „Eine ganz andere Form des Du“, hierbei ist das Wort „ganz“ durchgestrichen. Unter dieser Zeichnung ist ein
weiteres Bildfragment, eine Fotomontage einer langen Asphaltstraße, gesäumt von Bäumen. Auf der Straße befinden sich Sitzbänke und Menschen. Die Menschen sind als leere, weiße Silhouetten dargestellt. Drunter stehen die Worte „Hier sind die Roboter…“
In der linken unteren Ecke der Collage ist das gezeichnete Deckblatt eines Fotoalbums, mit der Aufschrift „Mein Fotoalbum“ zu sehen. Aus diesem Deckblatt sind Stellen herausgeschnitten, sodass weiße Lücken zurückbleiben. Darunter der Schriftzuf „Im leeren Raum um Welt und ich“. Darüber die Worte „The kids are not alright“.
In der rechten unteren Ecke der Collage gibt es 4 weitere kleine Fotomotive. Alle 4 Motive zeigen ein Original und eine fotografische Abwandlung desselben Motivs. Die bearbeitete Version des Originals ist dabei jeweils schwarzweiß oder verschwommen dargestellt. Original und Abwandlung sind bei allen 4 Motiven jeweils in eckigen Formen angeschnitten und ineinander geschoben. Dazwischen liest man die Worte „emotionalen Zugang“ mit Fragezeichen davor und dahinter. Sowie die Worte „Bei uns bleibt kein Auge trocken“. Das K von Kein ist durchgestrichen. Über allen 4 Motiven stehen die Worte „Das System hat versagt“.

 

🫧 Unterstüzung in Dissoziationen 🫧

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Vielleicht habt ihr nahe Menschen um euch, die Dissoziationen selbst erleben und möchtet sie untersützen. Theresa von der Webseite Dis-Sos hat einen Leitfaden geschrieben, wie ihr nahen Menschen in solchen Situationen zur Seite stehen könnt. 

Theresa ist Bloggerin zu allem was sich um DIS-Strukturen dreht. Im Diagnosekatalog ICD 11 auch als sogenannte “dissoziative Identitätsstörung” bezeichnet. In diesem Diagnosekatalog tummeln sich verschiedene Diagnosen, bei denen Dissoziationen eine Rolle spielen. Von der posttraumatischen Belastungsstörung bis zur DIS. 

Im Konzept der DIS-Diagnose wird z.B. davon ausgegangen, dass verschiedene Persönlichkeitszustände (dissoziative Identitäten) abwechselnd Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen bestimmen. Menschen bezeichnen sich selbst oft auch als DIS-System und sprechen in der Wir-Form.

Dissoziation existiert also in unterschiedlichsten Formen. Sie bildet ein breites Spektrum, das sich von einzelnen Momenten über eine ganze Persönlichkeitsstruktur auswirken kann. 

Und was kann noch unterstützen?

Dich über Trauma informieren und Bescheid wissen und Selbstakzeptanz, als betroffene Person. Aber natürlich auch als nahestehender Mensch, dich gut auszukennen und den Menschen um dich herum ein sicheres Gefühl zu geben, in allen Zuständen da sein zu dürfen. Inzwischen gibt es glücklicherweise so viel geballtes Wissen online zu Dissoziationen und Trauma, dass wir dieses Mal auf einzelne Lese- oder Hörempfehlungen verzichten.

Aber eins wollen wir gern noch mit euch teilen, was auch Einzelne aus unserer Gruppe über das letzte Jahr in den eigenen Prozessen begleitet hat: 

Eine Körperarbeits-Methode mit traumatherapeutischem Hintergrund ist z.B. “Somatic Experiencing” (kurz SE). Auch Dis-Sos hat sich in diesem Beitrag mit Somatic Experiencing auseinandergesetzt. In diesem Beitrag werden grundsätzliche Ansätze der Methode und auch die Chancen und Grenzen (auch mit Bezug auf für DIS-Systeme) detaillierter beschrieben. 

Körperarbeit ist in diesem Kontext auch so wichtig, weil die Entstehung von Dissoziationen häufig mit Trauma verknüpft ist. Traumata verändern das Nervensystem in seiner Funktion und viele Prozesse im Körper. Deswegen ist es wichtig, diese Erfahrungen auch im Körper zu verarbeiten und neu zu integrieren. 

 

🫧 Aus unserer eigenen Erfahrung 🫧

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Über ein Jahr ists jetzt her, dass wir die Idee zu diesem Motiv bei einem unserer ersten Gruppentreffen in den Raum geworfen haben. In dem Moment dachte ich sofort, wie gut und wichtig, dass Menschen aus unserer Gruppe sich darüber austauschen wollen. Dass mentale Zustände und Psyche in unserem bubble Kalender Raum bekommen. Gleichzeitig war ich auch unsicher – Pass ich da selbst rein? Ist das mein Thema? Trau ich mich, dazu auszutauschen? Weiß ich überhaupt, wie sich das anfühlt, zu dissoziieren?
 
Wir wussten schnell: Wir wollen zu dem Motiv nicht aus einer vereinzelten Perspektive erzählen. So viele von uns und von euch kennen es, regelmäßig mit psychischen Herausforderungen umgehen zu müssen. Und viele von uns teilen auch die Erfahrung: Wir bleiben damit erstmal eine Weile allein – bevor wir auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen treffen.
 
Oft tragen unsere “Symptome” dazu bei, dass wir allein bleiben. Wenn wir Ängste haben oder Panik. Wenn Überreizung oder Erschöpfung oder Schmerzen zu Rückzug führen. Wenn wir uns selbst nicht gut fühlen oder verstehen. Und wir deswegen auch von Außen nicht gut verstanden werden. Und wenn alles zusammen Scham erzeugt.
 
Im August Motiv wollen wir euch erinnern, dass wir nicht alleine bleiben müssen. Auch wenn unsere Nervensysteme aus Gründen gerade nicht gut in Verbindung sein können.
 
Und wir wollen euch auch davon erzählen, wie wir in Gruppen geübt und gelernt haben. Damit wir (wieder) mehr mit unserem Körper in Verbindung gehen können.
 
Wir sind nicht alle als ganze Gruppe denselben Weg gegangen. Aber innerhalb und auch außerhalb vom Bubble-Projekt haben sich unsere Wege an verschiedenen Stellen gekreuzt. Und wir konnten uns gegenseitig ein Stück begleiten.
 
Innerhalb des Bubble-Projekts durch den Austausch zu Dissoziationen in unserer Motivgruppe. Außerhalb haben sich einzelne von uns auch zufällig und zusätzlich in verschiedenen selbstorganisierten Gruppen für “Somatic Experiencing” wiedergetroffen.
 
(Und ja, für SE gibt es lange und teure Ausbildungen. Alle unsere Erfahrungen können sehr unterschiedlich sein. Und wir alle haben es deswegen unterschiedlich schwer, sie zu verarbeiten. Deswegen kann es wichtig sein, sich gut ausgebildete Therapeut*innen zu suchen. Aber die Zugänge zu diesen Therapien und Techniken sind in Deutschland immer noch stark beschränkt. Sie werden von Krankenkassen nicht übernommen und viele Menschen können sie sich privat nicht leisten.)
 
Es muss auch nicht genau diese Technik oder dieses Konzept sein, das euch hilft. Aber vielleicht ermutigt euch ja das Teilen unserer Prozesse. Und ihr wollt eurem Körper auch mehr zuhören. Und euch vielleicht auch Menschen um euch herum suchen, mit denen ihr in kleinen Schritten diese oder andere Methoden gemeinsam ausprobieren und erforschen könnt.
 

Ein paar Dinge, die wir von einem Jahr selbstorganisierter “Somatic Experience” weitertragen werden


🫧 Wir können im Kleinen anfangen zu lernen, präsenter in unserem Körper zu bleiben. Wir lernen so Anspannung in unserem Nervensystem zu steuern. 

🫧 Wir können uns selbstständig
einen Raum schaffen. Und über unsere Körper und unser Nervensystem in unserem eigenen Tempo lernen.

🫧 Durch unser Selbst-Gestalten, können wir Empfindungen und Prozesse in einen gesellschafts- und machtkritischen Kontext einordnen.

🫧 Wir Üben, einer anderen Person einen Raum zu öffnen. In diesem Raum lernt die andere Person sich selbst besser zu halten.

🫧 Durch aufmerksam sein und gespiegelt werden von einer anderen Person, kann unser Nervensystem neue Erfahrungen machen. 

🫧 Unsere Körperwahrnehmungen und Gefühle können wir in Farben und Formen und allem möglichen beschreiben.

🫧 Wir lernen unseren Körperwahrnehmungen offen und kreativ zu begegnen. Es entsteht Bewegung in unseren Nevensystemen, wenn wir nicht alle Empfindungen rational verstehen oder erklären wollen.

🫧 Wir erkunden, was Anker und Ressourcen in unserer direkten Umgebung sind, die uns im Hier und Jetzt halten.